Führungsvorgang

Die Führungskräfte der Feuerwehren erlernen durch den Führungsvorgang der FwDV 100 eine analytische Entscheidungsfindung durchzuführen. Damit ist der Führungsvorgang auch im Einsatz für uns ein methodisches Werkzeug.

Der Führungsvorgang ist ein zielgerichteter, immer wiederkehrender und in sich geschlossener Denk- und Handlungsablauf. Dabei werden Entscheidungen vorbereitet und umgesetzt. Die Einsatzleiterin oder der Einsatzleiter muss zur Gefahrenabwehr

• die richtigen Mittel

• zur richtigen Zeit

• am richtigen Ort

einsetzen.

Um den Einsatzauftrag nicht nur nach Gefühl und Erfahrung zu erfüllen, muss ein Schema zur Verfügung stehen, welches den Führungsvorgang veranschaulicht. Folgende Unterteilung des Führungsvorganges hat sich als zweckmäßig erwiesen:

• Lagefeststellung (Erkundung der Lage/Kontrolle)

• Planung mit

• Beurteilung der Lage
• Entschluss

• Befehlsgebung

Die Einsatzleiterin oder der Einsatzleiter kann mit einem einmaligen Durchlauf des Führungsvorganges den Einsatzauftrag meistens nicht erfüllen. Nur durch die wiederholte Lagefeststellung wird die unbedingt notwendige Kontrolle über die Durchführung und Richtigkeit der gegebenen Befehle sichergestellt und gegebenenfalls eine erneute Planung und Befehlsgebung ausgelöst.

Der Führungsvorgang lässt sich vereinfacht in einem Kreisschema darstellen.

Kreisschema Führungsvorgang

 

Der Führungsvorgang ist ein dynamischer Entscheidungs- und Handlungsprozess, der unter dem Zwang zu schnellem Handeln steht. Oft müssen sofort Entschlüsse gefasst und Befehle erteilt werden, ohne dass die Erkundung und Beurteilung der Lage umfassend abgeschlossen werden konnten. An diese Entschlüsse und Befehle muss sich dann unmittelbar eine nähere Erkundung anschließen, die gegebenenfalls zu einer erneuten Planung und Befehlsgebung führt.

 

Auszug aus AFKzV, FwDV 100 – Führung und Leitung im Einsatz – Führungssystem, 1999, S. 27f.

Grafik aus HLFS, Flyer – Der Führungsvorgang, 2021